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Traditionell oder Wasser?

Traditionell oder Wasser?

Diese Aufgabe beginnt häufig mit dem Thema Umwelt und der Gesundheit des Lackierers. Es ist jedoch Zeit, zu überlegen, ob nur diese Argumente für die Verwendung von wasserlöslichen Lacken sprechen und woher der Widerstand gegen ihre Anwendung bei Renovierungsreparaturen stammt?

Fahrzeughersteller verwenden bereits seit Jahrzehnten Wasserlack bei der Lackierung von neuen Fahrzeugen und nach dieser Zeit sieht man, dass dieser Lack sich einfach bewährt. Höchste Zeit für Veränderungen im Fall von Renovierungsreparaturen. Am Anfang jedoch sollten wir mit der Charakteristik der verfügbaren Lösungen beginnen.

Noch vor fünfzig Jahren wurden praktisch ausschließlich Farben auf Basis von organischem Lösemittel verwendet. Der Fortschritt in der Technologie leitete die Ära der wasserlöslichen Lacke ein. Die Änderungen wurden auch durch rechtliche Regelungen beschleunigt – die die Anwendung dieser Farben beim Großteil aller Anwendung auferlegten und lediglich einen schmalen Bereich für die Anwendung von Lösemittellack beließen. Internationale Organisationen stellten fest, dass flüchtige organische Verbindungen (VOC) nicht nur auf die Erdatmosphäre einwirken sondern auch zu Erkrankungen von Menschen und Tieren beitragen können. Obwohl die Einführung von Wasserlack in Renovierungsarbeiten Änderungen bei der Anwendungsweise erfordert und eine teilweise Auswechslung der Geräte erzwingt, bringt diese auch enorme finanzielle Vorteile mit sich.

Gebrauchsfertige konventionelle Farben enthalten etwa 84 % Lösemittel, während Wasserlack aus ca. 70 % Wasser und etwa 10 % Lösemittel besteht. Somit ist die Reduzierung des Lösemittelverbrauchs in Wasserbasen bedeutend. Diese gesundheitsschädlichen organischen Lösemittel sind in den Farben für deren einfache Anwendung verantwortlich u. a. durch die Verkürzung der Trocknungsdauer. Während des Auftragens und Trocknens entweichen die flüchtigen organischen Verbindungen in die Atmosphäre. Ich muss kaum hinzufügen, dass dieser Prozess in Wasserlacken auf ein Minimum reduziert wird, auf Kosten einer längeren Trocknungsdauer jedoch.

Soviel zu den Unterschieden, nun ist es Zeit für den gemeinsamen Teil – d. h. die Pigmente, die in beiden Lösungen zum Großteil übereinstimmend eingesetzt werden. Um jedoch dieselben Pigmente im Fall von Wasserfarben anzuwenden, müssen diese ein wenig mithilfe von Bindungsmitteln und der geringen Zugabe von organischem Lösemittel veredelt werden. Man darf jedoch nicht vergessen, dass eine andere Löseumgebung des Pigments die Einführung neuer Lösungen für metallische Farben erzwungen hat. Deshalb können Pigmente in Wasserfarben eine andere Struktur haben, müssen aber dieselbe Farbe sowie dieselbe Lichtbeständigkeit der Farbe bieten, wie die Farbe auf Lösemittelbasis.

Das wichtigste Element, dass diese zwei Arten von Farben voneinander unterscheidet, ist die Art der Auftragung, während der die Lackteilchen von der Pistole auf den Untergrund geschickt werden. Traditionell angewandte Lösemittellacke zerstreuen sich während des Auftragens schnell auf der Oberfläche und das darin enthaltene Lösemittel verdampft sehr schnell, währen Wasserfarben mehr Zeit für ihre Verflüchtigung aus dem Wasser benötigen. In diesem Fall sind Temperatur und Feuchtigkeit von großer Bedeutung.

Die Frage ist, was mit dem Korrosionsrisiko der mit Wasserlack bemalten Oberfläche ist. Die Intuition sagt uns, dass dort, wo Wasser ist, auch schnell Rost auftaucht. Zum Glück täuscht unsere Intuition uns in diesem Fall, um sich den Prozess der Lackierung im Fall von Wasserbasis verbildlichen, muss man sich vorstellen, dass die Wasserteilchen lediglich ein Transportmittel für die Pigmente sind. Nach der Verteilung des Lacks auf der bemalten Fläche, verdampft das Wasser während die einzelnen Farbteilchen sich zu einer zusammenhängenden Schicht vereinen. Nach dem Trocknen gibt es keinen Unterschied zwischen den Eigenschaften dieser zwei Lackarten.

Bei der Anwendung von Venturi-Düsen während der Trocknung, ist die Dauer der Fahrzeuglackierung im Fall beider Lacke etwa gleich. Die Ergiebigkeit spricht jedoch zugunsten der wasserlöslichen Lacke, denn diese kann in vielen Fällen sogar um 50 % höher als bei konventionellen Lacken sein. Zusätzlich ist die häufig zeitaufwändige und unangenehme Reinigung des Werkzeugs nach der Arbeit mit konventionellen Farben im Fall von Wasserlack einfach und günstig, weil lediglich Wasser anstelle von Lösemittel mit erstickendem Geruch verwendet werden muss.

Farben auf Wasserbasis können anspruchsvoller sein, wenn es um das Trocknen geht, sie bedürfen in höherem Maße die Kontrolle des Feuchtigkeitsgrads. Die Forschungsarbeiten an ihrer Perfektionierung dauern jedoch weiterhin an und die Produkte der neuen Generation, wie etwa Lacke der Marke Profix Aqua 2Genthalten spezielle Zusätze, die die Ergiebigkeit erhöhen und die Trocknungsdauer verkürzen.